Tag 26
Freitag, 18.10.2024
Wir zogen weiter in eine Quiet Lounge, Räume voller Schlafkabinen. Hier konnten wir uns für 3 Stunden Schlaf oder 2 Stunden Schlaf und Duschen entscheiden. Wir wählten die 3 Stunden und verschwanden jeder in einer Schlafbox. Schlafen konnte man es nicht wirklich nennen, da einige andere „Teilnehmer“ nicht gerade quiet (leise) waren aber wir konnten zumindest ein wenig dösen und uns ausstrecken. Gegen 8.45 Uhr ging unser Flug nach Colombo, Sri Lanka. Dort angekommen wurde aus 13.30 Uhr zack 17 Uhr (dank Zeitverschiebung). Per Uber ging es zum Transit Studioin Negrombo, unserer ersten Unterkunft für zwei Nächte. Da wir nichts weiter gegessen hatten, außer Frühstück im Flugzeug, besuchten wir das Restaurant auf der Dachterrasse. Es gab Reis mit Hähnchen und Gemüse bzw. Pasta. Lecker. Und wirklich mal eine Abwechslung zu Pommes und Burger in Südafrika. Dazu einen lecker Mangosaft und ein 8,8 Promille Bier. Da der Tag für uns gefühlt aus 48 Stunden bestand, ging es nach einer Dusche nur noch ins Bett.
Tag 27
Samstag, 19.10.2024
Um 7 Uhr klingelte der Wecker. Und wir waren immer noch sooooo müde. Pünktlich 8 Uhr stand der Hotelchef vor der Tür, um uns zum Frühstück abzuholen. Nur irgendwie waren wir noch nicht so weit… Nach Pankcakes und Toast mit Avocado und Ei liefen wir zum Tuktuk Rental, um unser gebuchtes Tuktuk abzuholen. Zunächst erfolgte eine Einweisung, dann das Fahrtraining. Wie sich herausstellte, kam Julia besser mit der Handhabung des Gefährtes zurecht und Denny war sofort der Meinung, dass Julia nun 4 Wochen Fahren „darf“. Nach 3 Stunden waren wir (mit Tuktuk) wieder in unserer Unterkunft. Zu Fuß ging es in den nächsten Supermarkt. Mehr als Getränke und Kekse waren jedoch nicht drin. Den Plan die Hauptstadt Colombo zu besichtigen, verwarfen wir. Zu viel Verkehr, zu viel Trubel. Auch stornierten wir zwei Unterkünfte, buchten eine andere und verlängerten eine. Ja, sich mit so einem Tuktuk 440 km zu ersparen, schien uns doch sehr erstrebenswert zu sein. Um nicht nur in der Unterkunft zu sitzen, fuhren wir nochmal mit unserem Tuktuk los, um das Meer zu sehen und den See Negombo Lagoon zu umrunden. Nach 38 km und 2 Stunden waren wir zurück. Abendessen gab es wieder auf der Dachterrasse. Anschließend mussten noch die Taschen für den Checkout am nächsten Morgen gepackt werden.
Tag 28
Sonntag, 20.10.2024
Pünktlich 6 Uhr wurde Julia von der Kirche geweckt. Erst kamen 10 Glockenschläge, dann Musik, dann war ein Mann der Meinung seine Lebensgeschichte zu erzählen und am Ende sang er auch noch schief und krumm. Es war dann 8 Uhr und wir gingen zum Frühstück. Dank des freundlichen Personals bekamen wir tatsächlich unser ganzen Gepäck in unser Tuktuk. Mit Startschwierigkeiten ging es kurz zur Tuktuk-Vermietung, wo die Gangschaltung für mich leichter eingestellt wurde. So richtig rund wollte es trotzdem nicht laufen. Kurz vor einem Nervenzusammenbruch ging es dann einfach los. Was hatten wir auch für eine Wahl? Vor uns lagen 180 km, die überwunden werden wollten. Unterwegs tankten wir zweimal, sahen Tempel, Palmen und sogar Affen. Das eigentliche Weltwunder waren aber wir im Tuktuk. Wir wurden oft angelächelt, angehupt oder einfach nur angestarrt. Die Frage ist nun, haben die Menschen hier noch nie eine weiße Frau Tuktuk fahren sehen? Den beiden Polizisten auf dem Motorrad blieb glatt der Mund offen stehen. So vergingen 100 km und 3 Stunden ruckzuck. Die letzten 80 km zogen sich allerdings arg in die Länge. In der Unterkunft in Anuradhapura angekommen, sahen wir direkt Palmhörnchen vor unserem Fenster. Zu Fuß ging es in den Supermarkt, wo nicht mehr Julia sondern Denny das Weltwunder war. Aus einem gaffenden Security wurden plötzlich drei. Abendessen holten wir beim Bäcker. Noch etwas Arbeiten am Laptop und Planen des morgigen Tages, mehr war nicht drin.
Tag 29
Montag, 21.10.2024
Nach einem kleinen Frühstück fuhren wir mit unserem Tuktuk in die „Heilige Stadt“ Anuradhapurna, dem archäologischen Park. Unterwegs wurde es plötzlich sehr laut und wir sahen hunderte indische Riesenflughunde. Am Touristen Office mussten wir leider wieder umkehren, da wir keine 18.000 Rupien dabei hatten. Mit Geld aus der Unterkunft fuhren wir wieder hin, konnten unsere Tickets bezahlen und das Sightseeing konnte starten. Zuerst sahen wir den Abhayagiri-Tempel., ein buddhistischer Tempel. Hier mussten wir stets die Schuhe ausziehen und ich war froh, dass ich dank Dianas Tipp, Socken dabei hatte, da die Steine mitunter zu heiß zum Laufen waren. Es folgte der Anuradhapura Moonstone, ein hübsch verzierter Stein einer ehemaligen Tempelanlage. Wir sahen den Elephant Pond, den alten Elefantenteich und die Samadhi Buddha Statue. Uns begegneten Graue Languren und Hutaffen. Weitere buddhistische Tempel folgten: Thuparamaya, Ruwanweli Maha Seya und Jethawanaramaya. Wir besuchten den Heiligen Feigenbaum Jaya Sri Maha Bodhi. Es ist der älteste lebende von Menschen gepflanzte Baum in der Welt mit einem bekannten Pflanzdatum und zählt heute zu den heiligsten Reliquien im Buddhismus. Während wir überlegten, wie die Tour weitergeht, zog ein Gewitter heran. Blitz und Donner fast zeitgleich, direkt über uns. Ein kurzer Halt auf der Suche nach einer Öffentlichen Toilette wurde uns zum Verhängnis, es begann zu schütten wie aus Eimern. Unser spontaner Unterschlupf konnte nicht standhalten. Auf dem Weg zu einem besserem Schutz durchweichte uns der Regen komplett. Ca. 1,5 Stunden verharrten wir unter einem Blechdach bevor wir mit dem Sightseeing fortfahren konnten. Noch ein buddhistischer Tempel stand an – Isurumuniya Temple. Dieser bot uns auch einen herrlichen Ausblick von oben über das Gebiet. Im Royal Park Ranmasu Uyana sahen wir Star Gate, eine Ausgrabungsstätte. Zum Abschluss folgte die riesige Sarananda Pirivena Buddha Statue. Zurück in der Unterkunft kauften wir nur noch schnell beim Bäcker und einer Suppen-Dame etwas zum Abendbrot und auch dieser Tag war geschafft.
Tag 30
Dienstag, 22.10.2024
In gewohnter Manier packten wir nach dem Frühstück unsere Taschen in das Tuktuk und fuhren ca. 80 km nach Kimbissa. Dort schafften wir kurz das Gepäck in die neue Unterkunft und sattelten nochmal das Tuktuk um zum Dambulla Royal Cave Temple und Golden Temple zu fahren. Es handelt sich um unter überhängende Felsen gebaute Tempel in fünf Höhlen mit Statuen und Wandmalerei sowie um die größte goldene Buddha-Statue. Nach der Besichtigung gab es für Denny einen Woodapple (Holzapfel) Saft und für Julia einen gemischten Früchte Saft. Sehr lecker. Zum Mitnehmen noch einen Soursop (Stachelannone) Saft. Zurück auf dem Parkplatz bekam der freundliche Parkplatzwächter für das Bewachen unseres Tuktuks ein kleines Trinkgeld (er hält Affen fern). Es ging zurück in die Unterkunft und von dort zu Fuß in das Coconut Restaurant. So zumindest der Plan. Wir unterhielten uns mit dem überaus hilfsbereiten und freundlichen Hausmeister unserer Unterkunft über unsere Abendplanung und er meinte, dass er uns von dem Restaurant abholen würde weil abends hier manchmal wilde Elefanten anzutreffen sind (dies zeigte er uns an einer durch Elefanten zerstörten Mauer). Beim Restaurant angekommen, mussten wir leider feststellen, dass es geschlossen hat. Just in diesem Moment kam der Hausmeister auf dem Fahrrad angebraust, um uns mitzuteilen, dass er im Restaurant angerufen hat und es geschlossen ist. Er sorgte dafür, dass wir in einem anderen Restaurant versorgt worden (ein Mitarbeiter fuhr extra los um Bier zu besorgen) und der Kellner ihn anruft, wenn wir fertig sind, damit er uns abholen kann. So umsorgt zu werden, ist schon sehr ungewohnt. Gemeinsam erreichten wir die Unterkunft, wo er uns noch Kaffee kochte und Tipps für die weiteren Tage gab. Wir sind hier die einzigen Gäste weil es gerade Nebensaison ist.
Tag 31
Mittwoch, 23.10.2024
In den Tag starteten wir mit einem typischen Frühstück für Sri Lanka. Hoppers, eine Art Eierkuchen aus Maismehl und Kokoswasser dazu Butter, Marmelade, Spiegeleier und ein Chutney. Frischer Papayasaft, Wasser und Kaffee. Gestärkt ging es mit dem Tuktuk zum Lion Felsen nach Sigiriya. Und dann stehst du dort, schaust den riesigen Felsen hoch und denkst dir, warum um alles in der Welt muss man dort hoch? Mit 35 Dollar pro Person auch nicht gerade ein Schnäppchen aber hey, was muss, das muss. Mit reichlich Wasser im Rucksack erklommen wir die zahlreichen Stufen und kamen völlig verschwitzt oben an. Für den Ausblick hat sich die Quälerei allerdings gelohnt. Nach einigem Verweilen wagten wir uns an den Abstieg. Unterwegs ging es nochmal einige Stufen hoch in einen Felsen zur Betrachtung von Wandmalerei. Ich zählte abwärts ca. 950 Stufen. Unten angekommen, erhielt Bambino endlich (!!!) seinen zweiten Button. Am Tuktuk angekommen, überlegten wir, was wir mit dem Tag noch anfangen könnten. Der Plan sah vor noch einen Aussichtsfelsen zu besteigen aber dafür waren wir zu platt. Laut Hausmeister sollte es nachmittags regnen und beim Blick an den finsteren Himmel entschieden wir uns in die Unterkunft zu fahren. Fast angekommen, schlug direkt neben uns ein Blitz ein. Derart laut und heftig, dass sich alle im Umkreis erschrockene Blicke zuwarfen. Julia gab Gas. Schnell das Tuktuk noch wasserdicht eingehüllt und schon fielen die ersten Tropfen vom Himmel. Und es regnete und gewitterte wieder heftig, fast noch heftiger als vorgestern. So verbrachten wir den restlichen Tag mit Kaffee, Laptop und E-Book in der Unterkunft. Eine kleine Katze gesellte sich zu uns und fand einen idealen Schlafplatz auf Dennys Wanderschuhen. Zum Glück waren alle Akkus geladen, denn der Strom war mal wieder weg. Daher konnte leider auch unsere heute Morgen in die Reinigung gegebene Wäsche nicht gewaschen werden aber der Hausmeister versicherte uns, dass es morgen funktionieren sollte. Und der Strom blieb für einige Stunden weg. Es wurde finster und der Hausmeister stellte überall Kerzen auf. So genossen wir später ein kurzes Candlelight-Dinner, da der Strom zurückkam. Kochen kann er auch richtig gut, unser Hausmeister 🙂
Tag 32
Donnerstag, 24.10.2024
Der Tag begann zeitig 6.30 Uhr mit einer vom Hausmeister organisierten Jeep Safari im Eco Park. Das war schon eine ganz andere Nummer als in Südafrika. Die Schlaglöcher waren mitunter so riesig, dass man Angst hatte, der Jeep würde umkippen. Wir fuhren durch tiefe Wasserlachen und wurden ordentlich hin- und hergeworfen. Durch das viele Grün und das meterhohe Gras war es schwer Tiere ausfindig zu machen. Doch hatten wir Glück und sahen viele Vögel, eine Wasserschildkröte und 22 Elefanten. Wie wir es bereits von Ägypten, Türkei und Co gewöhnt sind, gehört zu einer vernünftigen Tour auch eine Verkaufsveranstaltung. So hielten wir an einem Herbs and Spices Garden, um uns lokale Kräuter- und Gewürzpflanzen zeigen zu lassen. Angemischt in Salben und Tinkturen war für jedes Leiden etwas dabei. Zum Leidwesen des Verkäufers verließen wir den Garten ohne etwas gekauft zu haben. Auf dem Heimweg staunten wir nicht schlecht als rechts neben der Straße plötzlich ein ausgewachsener Elefant stand. Wir sahen noch einen Weiteren, der allerdings angekettet war, was wir überhaupt nicht lustig fanden. In der Unterkunft hatte uns der Hausmeister bereits unser verspätetes Frühstück zubereitet (es war bereits 12 Uhr). Wieder typisch für Sri Lanka und sehr lecker. Planlos blieben wir in der Unterkunft und setzten uns an Laptop und E-Book. Gegen 16 Uhr schlug uns der Hausmeister einen kleinen Spaziergang um drei Seen hier in der Nähe vor. Julia war sofort begeistert ihrer Langeweile entfliehen zu können. Und es hat sich nochmal richtig gelohnt. Im See entdeckten wir einen Bindenwaran. In einem weiteren See waren einige junge Frauen baden und wuschen ihre Kleidung. Sie lächelten uns freundlich an und freuten sich mit uns, denn wir sahen sechs Elefanten am See im Sonnenuntergang, im Hintergrund den Lion Felsen. Traumhaft.
Tag 33
Freitag, 25.10.2024
Ein letztes Mal das Frühstück von unserem Hausmeister genossen. Gepäck ins Tuktuk verladen und 108 km nach Nilaveli gefahren. Heute zum Glück ohne größere Probleme mit der Gangschaltung. Getankt wird hier zum Festpreis für 311 Rupien (0,98 Euro/Liter). Ein Tuktuk fasst 9 Liter Benzin. Auf einer ruhigen Strecke bekam Denny eine Fahrstunde von Julia und dieses Mal hat es gut geklappt. Kurz vor dem Ziel wurde die Schotterstraße unmöglich, tiefe Löcher über die ganze Breite, Wassergräben und Schlammspuren. Mit Vollgas kämpften wir uns irgendwie durch die schlimmsten Stellen und kamen in unserer Unterkunft – im Dschungel am Meer an. Nach einem kurzen Strandspaziergang (alle Restaurants/Bars waren geschlossen und leider lag viel Müll herum), setzten wir uns mit Laptop und E-Book auf die Terrasse. Zum Abendessen wurde für uns wieder Srilankisch gekocht. Und wieder sind wir die einzigen Gäste in diesem Resort. Schon etwas unangenehm. Auf dem Zimmer folgte die übliche Abendroutine – duschen und die 20 Mückenstiche mit dem Heat it behandeln. Und während wir so im Bett liegen und unsere Bilder und Texte verarbeiten, fliegen einfach mal zwei Geckos von der Decke auf das Bett. Mal abgesehen von den ganzen anderen Insekten, die hier so krabbeln und springen. Keine Ahnung, wie ich hier ruhig schlafen soll.
Tag 34
Samstag, 26.10.2024
Nach einer unruhigen Nacht und mit Hinblick auf die kommende Strecke von 250 km, beschlossen wir kurzerhand die Unterkunft schon am Sonntag statt Montag zu verlassen und nach ca. 140 km eine Zwischenunterkunft zu buchen. Als das erledigt war, schwang sich Denny zu seiner nächsten Fahrstunde auf das Tuktuk und los ging es nach Trincomalee zum Fort Frederick, wo wir den Hindutempel Thirukoneswaram Kovil anschauten. Irgendwas schien heute besonders witzig an uns zu sein, denn wir wurden von den entgegenkommenden Passanten regelrecht angelacht. Am Trincomalee Beach schwangen wir uns in die Badeklamotten und stürzten uns in das angenehme Wasser. Spannend war zu sehen, wie ein motorisiertes Fischerboot mit Schwung an Land bretterte, um einzuparken. Wir beschlossen etwas zu Essen zu kaufen und fanden einen Obststand, wo wir eine Mango geschnitten bekamen sowie einen frischen Saft aus Kokosnuss und einer Art Zitrone. Während sie schnitt, schälte, Eis hackte und mixte begann es heftig zu regnen. In Sekunden waren wir klatschnass. Die sehr freundliche Verkäuferin bat uns unter ihren Unterstand und so standen wir zu dritt in der kleinen Hüte, schlürften Saft und grinsten uns an, denn englisch verstand sie leider nicht. Die 100 Rupien Trinkgeld mussten wir ihr regelrecht aufzwängen. Nass und in Bademode fuhren wir mit dem Tuktuk zurück in die Unterkunft, wo wir uns nochmal in das Meer wagten. Womit wir nicht rechneten, war der Fischschwarm, der uns plötzlich entgegengesprungen kam. Beim Verlassen des Wasser stieß sich Denny den Zeh und verlor seinen Nagel, wie auch immer das geht. Zum Abendessen wurde für uns wieder srilankisch gekocht.Tag 35
Sonntag, 27.10.2024
Wir reisten vorzeitig ab, nicht nur weil es Julia dort zu langweilig und zu dreckig war, sondern auch weil das Vorhaben bis Arugam Bay (250 km) an einem Tag mit dem Tuktuk zu fahren uns zu aufwendig erschien. Nach einigen zurückgelegten Kilometern passierte es Julia zum ersten Mal in ihrem Leben. Bei einer Polizeikontrolle, die hier sehr häufig sind und wir schon unzählige Male durchfahren haben, bat sie der Polizist anzuhalten. Wo wollen Sie hin? Wo kommen Sie her? Führerschein bitte. Puh, Weiterfahrt erlaubt. Es dauerte nicht lange und der nächste Polizist bat darum, dass wir anhielten. Wo kommen Sie her? Deutschland. Ah, ok, na dann, gute Fahrt. Denny legte auch wieder einige Kilometer zurück und kam nun gut zurecht. Für ihn gibt es jetzt keine Ausrede mehr, wobei er es, glaube ich, genossen hat, gefahren zu werden (er fotografierte dafür während der Fahrt). Unterwegs gab es eine tote Fischkatze und einige Tempel, Moscheen und Kirchen zu sehen. In der Unterkunft in Kalkudah angekommen, ging es kurz darauf zum Pasikuda Strand, wo am Eingang ein kleiner Teich mit Krokodilen war. Im Wasser wurde Denny kurz darauf in seinen schon lädierten Fuß „gebissen“, später sagte unser Hotelmanager, es könnte eine Jellyfish (Qualle) gewesen sein. Später wechselten wir zum Kalkudah Beach, wo viel weniger Menschen waren (mehr Strömung und die Srilankanesen können oft nicht schwimmen). Uns gefiel dieser Strand durch die vielen Wellen jedoch besser. Zurück in der Unterkunft fragten wir nach einem Restaurant ohne Seafood, da aber Sonntag war und auch so vieles geschlossen hatte, besorgte unser Hotelmanager noch Zutaten und seine Familie bereitete noch String Hoppers Kottu (eine Art kleingeschnittene Reisnudeln mit Gemüse und Hühnchen) für uns zu. Als Nachtisch gab es Zimtapfel aus eigener Ernte. Sehr lecker. Essenstechnisch könnten wir hier in Sri Lanka gut leben.
Tag 36
Montag, 28.10.2024
Nach einem sehr reichhaltigen und leckeren Frühstück verstauten wir unser Hab und Gut wieder im Tuktuk und los ging es. Ca. 140 km wollten zurückgelegt werden. Julia kam jedoch nicht weit weil das Tuktuk wieder mal Probleme mit der Gangschaltung hatte. Ganz erstaunt waren wir als plötzlich 4 Polizisten (einer mit AK47 bewaffnet) um uns standen und nach dem Problem fragten. Sie waren hinter uns gefahren und hatten gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Kurzerhand wurde geschaut, noch eine Zivilperson mit Tuktuk angehalten, repariert und Probe gefahren. Das Militär schaute von etwas weiter weg auch mal kurz was los war. Wir wurden mit Handschlag verabschiedet, denn die Deutschen sind hier offensichtlich gern gesehen. Weiter ging die Fahrt, vorbei am Ghandi Park in Batticaloa. An einer Tankstelle tauschten wir die Plätze und Denny fuhr weiter. Aufgrund seines angeschlagenen Fußes bzw. Platzproblemen wechselten wir später noch einmal. In der Unterkunft angekommen, machten wir ein langes Gesicht. Keiner wusste von unserer Buchung. Die Saison sei vorbei. Und noch dazu ein neuer Boss. Man zeigte uns ein Zimmer, was wir haben könnten aber irgendwie hatten wir kein gutes Gefühl dabei und der neue Boss offensichtlich keinen Bock auf uns. Der Angestellte führte uns über die Straße in ein Hotel, wo er mit dem Empfangsmann sprach. Hier wurden uns zwei Zimmer zur Auswahl gezeigt. Nach einiger Überlegung entschieden wir hier zu bleiben. Somit erhielten wir statt dem gebuchten Zimmer für 53 Euro, was wirklich nicht einladend aussah, ein viel schöneres mit Terrasse, Pool und bewachtem Privatstrand für 19 Euro. Wohlbemerkt für 2 Nächte. Hätte wohl schlimmer kommen können. Wir unternahmen noch einen kurzen Spaziergang und sahen einen Elefanten, der mit Wasser spielte. Zum Abendessen gingen wir in ein nahegelegenes Restaurant namens Bambini, wo wir vier gewinnt spielten und dieses Mal Burger, Pommes und Pancakes aßen. Nun musste noch der nächste Tag besprochen, Texte verfasst sowie Bilder ausgewählt werden.
Tag 37
Dienstag, 29.10.2024
Mit einem srilankischen Frühstück starteten wir in den Tag. Mit dem Tuktuk fuhren wir zu Lahugala Magul Maha Viharaya, einem teilweise erhaltenen buddhistischen Tempel. Vorgestellt hatte ich mir die Anlage allerdings größer. So waren wir in relativ kurzer Zeit mit der Besichtigung fertig und fuhren weiter zur Kunjan Odai Bridge, einer kleinen Brücke, die laut Hotel für ihre vielen Krokodile bekannt sein soll. Tatsächlich sahen wir 8 Krokodile, teilweise im Wasser schwimmend, an Land liegend oder nur kurz auftauchend. Wir schauten uns noch den Crocodile Rock und Elephant Rock an, zwei Aussichtspunkte, wo wir allerdings keine Tiere sahen. Zurück in der Unterkunft zogen wir uns um und nutzen unseren privaten Strandzugang für ein Bad im Meer. Dort fragten wir uns, warum am Strand bewaffnetes Militär stand. Laut Auswärtigem Amt wurden in Touristengebieten (vor allem in und um Arugam Bay) die Sicherheitsmaßnahmen aufgrund eines drohenden Terroranschlags erhöht. So erklären sich auch die vielen Straßenkontrollen durch das Militär und die Polizei. Nachmittags gab es Kaffee, Kekse und Obst. Und wie konnte es anders sein, fing es wieder an heftig zu gewittern und zu regnen, sodass wir uns nach drinnen verziehen mussten. Es hieß wieder Taschen packen und ein Restaurant für das Abendessen finden.Tag 38
Mittwoch, 30.10.2024
Da hatten wir uns in Deutschland nun extra überlegt, was wir als tägliche Morgenroutine machen könnten. Gymnastik, Singen, Kreuzworträtsel, die Ideen waren vielseitig. Wie sich allerdings herausstellte, brauchten wir das alles nicht. Unsere Routine ist der Badezimmerbesuch, das Frühstück, das Satteln des Tuktuks und schon geht der Tag los. Heute standen wieder 180 km auf der Uhr. Wie sollte es auch anders sein, wenn man einmal damit angefangen hat, passiert es immer wieder. Der freundliche Polizist winkte mich rechts ran, ließ sich meinen Führerschein zeigen und fragte, wo wir herkommen und wo wir hinwollen. Dieses Mal wurden unsere Daten sogar schriftlich festgehalten. Nach einem Tankstopp wechselten wir und Denny fuhr weiter. Er hatte das Vergnügen von einem Polizisten gestoppt zu werden, um einige hundert Schüler über die Straße laufen zu lassen. Ansonsten blieb die Fahrt ruhig. In unserer neuen Unterkunft angekommen, wollte es wieder anfangen zu regnen. Denny sprang noch kurz in den Pool und wir zogen es vor hier zu bleiben. Wir lernten am Pool noch zwei Niederländerinnen und ein deutsches Pärchen kennen. Alle waren begeistert, dass wir selbst Tuktuk fahren und hatten Interesse mal selbst zu fahren oder mit uns zu fahren. Das deutsche Pärchen hatte uns zudem gefragt, ob wir gemeinsam in die Stadt zum Abendessen fahren wollen, doch Abendessen wurde hier für uns gekocht, da wir schon bestellt hatten. Wir bekamen noch eine Nachricht bzgl. unserer morgigen Safaritour, dies bedeutete nochmal einen ATM aufsuchen, dort angekommen ging es Julia plötzlich im Bauch herum. Geld geschnappt und Denny fuhr als wäre er ein Eingeborener. In der Unterkunft war wieder alles gut. Fix Abendessen gegessen, Lunchpaket bestellt und Denny hüpfte nochmal in den Pool. Nun liegen wir frisch geduscht im Bett.
Tag 39
Donnerstag, 31.10.2024
Bedingt durch einige Mücken war die Nacht unerholsam und noch dazu kurz weil 4 Uhr der Wecker klingelte. Wir wurden von einem Jeep zur Safari im Yala Nationalpark abgeholt. Punkt 6 Uhr wurden die Schranken geöffnet und die wilde Fahrt ging los. So richtig waren wir noch gar nicht auf Safari eingestellt als uns bereits 3 Leoparden begrüßten. Einer saß links neben der Straße, der Zweite rechts und der Dritte überquerte weiter vorn die Straße. Wir starteten quasi direkt mit dem Highlight. Als dann wenig später noch eine Bärenmama mit Jungtier über die Straße liefen, war der Tag schon perfekt. Wir sahen Elefanten im Wasser planschen und an Land, desweiteren Büffel, Pelikane, Krokodile, Hasen, Warane und verschiedene Vögel. Gegen 11.15 Uhr legten wir eine Mittagspause ein. Dort mussten wir bis 14 Uhr ausharren bevor der Jeep nochmal losbrauste. Gestern im Hotel kennengelernt, unterhielten wir uns in dieser Zeit mit Daniel und Sophie aus Bayern. Zurück im Auto meinte unser Fahrer, dass wir bereits alles gesehen hätten und er die Safari gegen halb Vier beenden würde. Unsere drei Mitfahrer fanden dies gar nicht witzig. Immerhin hatten wir eine 12 Stunden Safari gebucht und wie wir aus Südafrika wussten, gab es zum Sonnenuntergang stets erhöhte Tieraktivität. Mit einem sichtbar unmotivierten Fahrer ging die Fahrt weiter. Es zeigten sich nochmal Elefanten und Büffel. Als es, wie üblich, gegen 16 Uhr mit Regnen anfing, fuhren wir zum Ausgang und beendeten die Safari. In der Unterkunft bestellten wir bei einem Lieferservice Abendessen und ließen den Abend gemeinsam mit Daniel und Sophie auf der Dachterrasse mit vielen witzigen Anekdoten ausklingen.Tag 40
Freitag, 01.11.2024
Um 9 Uhr wurde gemeinsam, zu viert, gefrühstückt. Als wir fertig waren, boten wir Daniel und Sophie eine Tuktuk-Fahrstunde an. Sie hatten überlegt sich eins auszuleihen und so konnten sie schon mal probieren. Es hat auch ganz gut geklappt und die beiden freuten sich sehr über diese Erfahrung. Nun trennten sich unsere Wege. Wir sattelten das Tuktuk und fuhren nach Weligama, ca. 130 km. In der neuen Unterkunft angekommen, nutzten wir den Nachmittag zum Wäschewaschen. Gegen halb sieben fuhren wir in einen Supermarkt, um etwas für das Abendessen zu organisieren. Mit ein paar Nudeln und Co im Gepäck ging es zurück. Die Umstände erschwerten uns das Kochen arg und die Nudeln landeten erst nach neun Uhr auf dem Tisch. Fertig von dem Tag oder den Gegebenheiten gingen wir schlafen.Tag 41
Samstag, 02.11.2024
Leider wieder eine sehr unruhige Nacht für Julia. Kaum geschlafen und völlig zerstochen. Punkt 8 Uhr klingelte Viraj, unser Housekeeper, um uns Frühstück zuzubereiten. Wir entschieden das Tuktuk zu nehmen und uns bisschen was in der Umgebung anzuschauen. Und dieses Mal erwischte es Denny mit der Polizeikontrolle, welche jedoch in wenigen Sekunden erledigt war. Lizenz kurz vorgezeigt und schon konnten wir weiterfahren (eine Frechheit). Auf der Fahrt sahen wir viele Touristen, was uns in den letzten zwei Wochen völlig fremd war. Zuerst ging es in eine Auffangstation für Schildkröten. Dort werden kranke Schildkröten behandelt, bevor sie genesen wieder in den Ozean ausgesetzt werden. Wir sahen auch zwei Schildkröten, darunter eine Albino (Gendefekt) und eine mit fehlendem „Arm“, die dauerhaft in dem Reservat leben, da sie in der Freiheit keine Chancen hätten. Vorbei an den sogenannten Stelzenfischern ging es auf eine Schlangenfarm. Auf dem Weg setzte wieder der uns vertraute Regen ein. Mehrere Schlangen wurden uns über den Nacken gelegt und durften angefasst und begutachtet werden. Zum Schluss wurden uns noch die giftigen Kobras und Vipern gezeigt, wo Julia eine Kobra am Schwanz festhalten „durfte“. So lernten wir die Schlangen, die hier auf Sri Lanka zuhause sind mal von einer anderen Seite kennen. Die Kobras leben in den Reisfeldern und es finden bis zu 200-300 tödliche Bisse jährlich statt. Der Besitzer wurde bereits dreimal gebissen und hat einen Daumen eingebüßt. Nach dieser Erfahrung fuhren wir zurück in die Unterkunft. Unterwegs hielten wir bei einem Bäcker, der sich sehr über unseren Besuch freute, denn es schien als wäre es das Geschäft des Tages.Tag 42
Sonntag, 03.11.2024
Zeitig starteten wir in den Tag. Gegen 6.30 Uhr legte unser Boot ab. Zunächst erfolgte eine kurze Einweisung. Es sollte nach Delphinen geschaut werden und im Anschluss würden wir in tiefere Gewässer fahren, um hoffentlich Wale zu sehen. Uns wurde Tee, Kaffee, Kekse und Obst serviert. Und ganz plötzlich sahen wir einen Wal. Damit hatte auf dem Schiff wohl noch keiner gerechnet. Wir blieben einige Zeit und immer wieder zeigte sich ein kleiner Teil des Wals. Laut unseren Guides auf dem Boot handelte es sich um einen Blauwal und wie glücklich wir uns schätzen könnten einen zu sehen (vermutlich erzählen sie das allen). Dann hieß es, dass wir diesen Wal nun verlassen, um zu den Delphinen zu fahren. Es wurde ein Frühstück aus Toast, Ei und Wurst serviert. Und bevor wir es richtig verstehen konnten, waren wir wieder im Hafen und gingen vor Anker. Der Guide bat darum alle unsere Habseligkeiten mit von Bord zu nehmen und verabschiedete uns. Wir schauten uns enttäuscht an und verstanden die Welt nicht mehr. Was war denn jetzt mit den Delphinen? Keine Erklärung, nichts, einfach mal unter den Tisch fallen gelassen. Noch dazu war diese Tour nicht gerade günstig. Wir gingen vom Boot zurück zu unserem Tuktuk und fuhren zum Coconut-Hill. Eine absolute Sehenswürdigkeit, bestehend aus ein paar Palmen auf einem Hügel. Dort gab es auch einen Turtle Beach aber von oben ließen sich keine Schildkröten ausmachen. Wir fuhren zurück in die Unterkunft, wo wir noch vor 13 Uhr ankamen aber auch nicht wussten, was wir sonst noch hätten machen sollen. So wuschen wir nochmal Wäsche (Julia wurde früh von einem Hund angesprungen und die frisch gewaschene Hose war direkt wieder hinüber), Denny spielte Ball im Pool und ich widmete mich meinem E-Book. Die Taschen mussten nebenbei auch noch gepackt werden. Nach einem Reste-Abendessen und drei Folgen LOL ging es schlafen.Tag 43
Montag, 04.11.2024
Ganz in Ruhe starteten wir in den Tag. Da nur eine Stunde Fahrtzeit zur nächsten Unterkunft vor uns lag, konnten wir es entspannt angehen lassen. Also das übliche Morgenprogramm absolviert – Frühstück, Taschen ins Tuktuk verladen und ab auf die Straßen von Sri Lanka. Ruckzuck waren wir in Gintota bei Galle. In unserer neuen Unterkunft angekommen, teilte uns der Vermieter mit, dass es Probleme mit den Rohrleitungen im Badezimmer gebe und bat uns noch um 20 Minuten Geduld. Er servierte uns Tee und unterhielt sich mit uns über die Gegend. Irgendwann bat er um weitere 10 Minuten und wollte uns zur Überbrückung ein Spiel erklären. Gemeinsam spielten wir Carrom. Als er verloren hatte, ging er zurück zu seinen Handwerkern und wir spielten noch einmal, dieses mal gegeneinander und nicht im Team. Aus den 30 Minuten warten waren 3 Stunden geworden und endlich war unser Zimmer bezugsfertig. Wir räumten schnell ein und stiegen nochmal ins Tuktuk, um zu einem nahegelegenen Turtle Beach zu fahren und hier sahen wir tatsächlich 4 Schildkröten im Wasser schwimmen. Große Hinweisschilder wiesen darauf hin, die Tiere weder anzufassen noch zu füttern. Witzigerweise verkauften Einheimische Seegras womit man die Tiere füttern konnte. Denny war gefühlt der Einzige, der sich den Schildkröten mit Respekt und Anstand näherte. Sobald sie in seine Richtung schwammen, ging er zur Seite. Alle anderen Touristen, vorzugsweise russische Bürger, stürzten sich regelrecht auf die Tiere, bedrängten diese und einer wollte sie sogar am Panzer aus dem Wasser heben. Zumindest daran wurde er durch einen Einheimischen gehindert. Nach dieser grenzwertigen Erfahrung ging es zurück in die Unterkunft und zu Fuß in ein benachbartes Restaurant. Gute Nacht.
Tag 44
Dienstag, 05.11.2024
Tag 45
Mittwoch, 06.11.2024
Tag 46
Donnerstag, 07.11.2024
Tag 47
Freitag, 08.11.2024
Tag 48
Samstag, 09.11.2024
Tag 49
Sonntag, 10.11.2024