Tag 1
Montag, 23.09.2024
Der Tag begann streßig. Die restlichen Utensilien mussten in unsere Koffer verstaut werden, die dann im besten Fall auch noch zugingen und die geforderten 23 kg nicht überschritten. In der Wohnung mussten noch zwei, drei, vier Dinge erledigt werden. Aufgewaschen, der Müll entsorgt, alle Stecker gezogen, alles nochmal überprüft und kontrolliert werden.
Dann ging es mit Dennys Eltern auf nach Leipzig. Dort startete unser Flieger mit Verspätung 15.45 Uhr nach Frankfurt. Unseren Aufenthalt dort verbrachten wir in einer Lounge. Wieder mit Verspätung startete unser Flieger 22.30 Uhr nach Johannesburg, Südafrika, wo wir 9.15 Uhr landeten.
Tag 2
Dienstag, 24.09.2024
Am Flughafen hieß es nun Gepäck holen, Sim Karte versorgen und den gebuchten Mietwagen finden. Mit diesem ging es dann zu unserer ersten Unterkunft. Mit den Tickets in der Bauchtasche liefen wir zum Hop On/Hop Off Bus. Wollten wir zumindest. Die von uns ausgesuchte Haltestelle wurde nicht mehr angefahren und wir mussten im Carlton Center Halt machen, um eine neue Einstiegsmöglichkeit zu finden. Leider hatten einige Einheimische andere Pläne mit uns und wir verbrachten nach einem Raubüberfall den restlichen Tag auf der Polizeiwache. Zum Glück ist uns körperlich nichts weiter passiert. Nur Julias Handy, etwas Geld, unsere Tickets und den Hotelschlüssel sowie unsere Bauchtaschen mussten wir als Verlust hinnehmen. Ein Security des Hotels brachte uns zurück in unser Zimmer, was wir an diesem Tag nicht mehr verließen.
Tag 3
Mittwoch, 25.09.2024
Nichts wie weg aus Johannesburg. Vor uns lagen über 5 Stunden Fahrt, ca. 436 km nach Moremela in die Joy Rivers Backpackers Unterkunft. Halt machten wir bei „Total Energies Petroport N4 Alzu“, einer Raststätte, wo wir erste Tiere gesehen haben. Unter anderem Zebras, Strauße, Nashörner, Büffel und Antilopen. Vorbei kamen wir an „The Shoe“, eine Unterkunft im Stil eines riesigen Schuhs. Den Tag krönten wir mit dem Besuch des „Three Rondavels View Point“ in Mpumalanga (Dschungelcamp-Fans wissen Bescheid) mit Sicht auf die drei Hügel sowie den „Blyderivierpoort Dam“, einen Fluss.
Tag 4
Donnerstag, 26.09.2024
Nach einer unruhigen Nacht begann unser Tag mit einer kurzen Autofahrt zu den „Bourke`s Luck Potholes“ (Strudellöcher), einem Naturschauspiel aus Felsen und Wasser. Es folgten zwei Wasserfälle „Berlin Falls“ und „Lisbon Falls“ sowie „God`s Window“ ein Aussichtspunkt mit Panaromablick auf ein bewaldetes Tal. Passend dazu wird die Straße auch als Panaromaroute bezeichnet. Um noch einen Wasserfall auf die Liste zu setzen, fuhren wir zu den „Mac Mac Falls“ und den „Mac Mac Pools“, wo man im Fluss Mac Mac baden konnte. Nach einem kurzen Halt am Spar Supermarkt, erreichten wir unser Ziel in Sabie.Tag 5
Freitag, 27.09.2024
Auf Empfehlung unserer Gastgeberin in Sabie fuhren wir anders zum nächsten Ziel als geplant. Und zwar direkt durch den Kruger Nationalpark. Man glaubt gar nicht, wie man sich in der Zeit verschätzt, wenn man nur maximal 50 km/h fahren darf und überall nach Tieren Ausschau hält. Wir hatten Glück und sahen allerhand Impalas, Zebras, Giraffen, Elefanten und Affen. Auch ein Krokodil entdeckten wir. Und in einem See einige Flusspferde. Das beeindruckenste Schauspiel war allerdings am Abend als drei Elefanten unseren Heimweg querten und in den Sonnenuntergang liefen. Gerade rechtszeitig 18 Uhr waren wir am Crocodil River Gate, um pünkltlich vor Schließung den Park zu verlassen. Weitere 30 Minuten Autofahrt standen an bevor wir unser Ziel im Marloth Park erreichten und dort wurden wir nochmal richtig überrascht. Als wir in die Zebrastraße einbogen und stark abbremsen mussten weil wahrhaftig um die 10 Zebras Mitten auf der Straße vor uns standen. Das zweite Tageshighlight.
Tag 6
Samstag, 28.09.2024
Der Tag begann 4 Uhr in der Frühe. Wach waren wir sowieso weil wir nicht schlafen konnten. Es war so warm… Beim Blick aus dem Badfenster rannten erstmal einige Zebras bei uns im Garten lang. War schon wirklich witzig. Gut eine Stunde später wurden wir von Reinhardt, unserem Guide für diesen Tag abgeholt und wir starteten mit sechs weiteren Touristen in den Kruger Nationalpark. Der Beginn war ziemlich langatmig da sich kein Tier zeigte. Doch nach dem Frühstück wurde es besser. Wir sahen Zebras, Elefanten und Impalas wie am Vortag und gegen Ende der Tour zeigten sich sogar Löwen und zwei Geparden. Das war schon beeindruckend. Nach über 10 Stunden im Auto waren wir schon ganz schön mitgenommen und mussten uns erstmal kurz erholen bevor wir abends noch ein Restaurant aufgesucht haben. Da hat Julia wieder ein glückliches Händchen gehabt, da in ausgesuchtem Restaurant gerade die Rugby Championchip 2024 Südafrika gegen Argentinien lief. Südafrika hat haushoch gewonnen und die Stimmung war entsprechend ausgelassen. Zurück in unserer Unterkunft fielen wir einfach nur platt in unser Bett.
Tag 7
Sonntag, 29.09.2024
Ein Tag zum Ausruhen und Webseite bearbeiten. Bei 35 Grad Celsius muss man sich aber auch nicht lange draußen aufhalten. Nur ein kurzer Spaziergang genügte uns. Und doch standen wir plötzlich direkt 10 Giraffen gegenüber. Schon wirklich beeindruckend diesen großen Tieren direkt gegenüber zu stehen und in die Augen zu schauen. Später am Nachmittag nach 17 Uhr starteten wir nochmal einen Gang zum Zaun, der den Kruger Nationalpark einschließt. Dieses Mal waren es keine Giraffen sondern 9 Zebras, durch die wir laufen mussten. Ich hätte nur den Arm ausstrecken müssen und hätte eins streicheln können aber irgendwie war Denny der Meinung, das ich das lieber sein lassen sollte. Spielverderber. Am Zaun konnten wir beobachten, wie eine Elefantenherde sich von der Wasserstelle ins Nachtquartier zurückgezogen hat. In der Unterkunft hieß es: nichts wie ins Bett, am nächsten Tag sollte es zeitig losgehen.
Tag 8
Montag, 30.09.2024
Und plötzlich waren es nur noch 16 Grad. Brrrrr. Schnell die Sachen zusammengepackt und ab ins Auto. Eine Strecke von über 600 km musste hinter uns gebracht werden. Erst fuhr Julia 4 Stunden und erfreute sich an den schönen Straßen. Dann Denny 4 Stunden, der leider die schlechteren Straßen abbekam. Spätestens als Google Maps uns Mitten in den Wald führte, musste umgeplant werden, sodass wir verzögert in St. Lucia in unserem Baumhaus für drei Nächte ankamen.
Tag 9
Dienstag, 01.10.2024
Ausschlafen. Auch mal schön. Unsere erste Tour für den Tag startete 11.30 Uhr mit einem Boot in der St. Lucia Flussmündung im iSimangaliso Wetland Park, wo wir einige Nilpferde zu Gesicht bekamen. Auch diese waren so nah, dass man sie hätte streicheln können aber das nur am Rande bemerkt. Wieder in der Unterkunft nutzten wir die Zeit, um Nudeln zu essen, ein Schläfchen zu halten und Bilder zu sichten. Unsere Wäsche war von der Haushälterin bereits gewaschen, getrocknet und zusammengelegt wurden. Bevor wir 19 Uhr zu einer Nachtsafari abgeholt wurden. Wir sahen Hippos an Land, Büffel, Zebras und sogar Hyänen. Beobachtet wurden wir von unzähligen Augenpaaren, die aufleuchteten, wenn wir sie mit der Taschenlampe streiften. Mitten im Nirgendwo, an einer „sicheren“ Stelle hielten wir, stiegen aus und machten Rast bei Kaffee, Tee und Muffins. Zurück im Baumhaus kamen wir lange nicht zum Einschlafen, da wir durch den 3stündigen Fahrtwind so durchgefroren waren. Somit mussten wir zum ersten Mal unsere Schlafsäcke nutzen.
Tag 10
Mittwoch, 02.10.2024
Planlos ging der Tag los. Da unser Nachbar der Meinung war sein Blechdach abzureißen und dabei einen Lärm bis nach Deutschland machte, zogen wir spontan los, um noch einmal in den Wetland Park zu fahren. Dieses Mal allerdings auf eigene Faust mit eigenem Auto. Wir sahen viele Büffel, Zebras, Affen, Wasserböcke und wurden am späten Nachmittag mit einem Gepard belohnt. Rückblickend war die Situation als eine Elefantenfamilie unseren Weg kreuzte und links von uns aus dem Gebüsch trat, um genau vor unserem Auto über die Straße zu gehen, schon etwas beängstigend.
Tag 11
Donnerstag, 03.10.2024
Und wieder hieß es Taschen packen, ab ins Auto und auf zur Tevreden Cheese Farm in Rookdale. Vor uns lagen ca. 480 km und knapp 6 Stunden Fahrt. Vor Ort wurden wir sehr herzlich vom Farmehepaar empfangen. Die Farm liegt auf einem Hügel direkt gegenüber der Drakensberge und bietet einen herrlichen Blick auf diese. Zudem gab es eine bunte Auswahl an Vögeln zu bestaunen. Selbst Eulen wohnten im Baum auf der Farm, Den Sonnenuntergang mitzuerleben war faszinierend schön. Als Highlight des Tages richtete die Farmerin uns eine riesige Käseplatte her. Auch Wurst, Obst, Kräcker und selbstgemachte Dips waren Teil der Platte. Es war köstlich und wir fielen pappsatt in das Bett.
Tag 12
Freitag, 04.10.2024
Eine Wanderung in den Drakensbergen stand an. Also ging es frisch gestärkt per einstündiger Autofahrt in die Berge. Am Parkplatz angekommen, wurde der Rucksack geschultert und losmarschiert. Der Weg führte über weite Ebenen genauso wie durch Wald, wo wir gelenkig sein mussten, da es über Steine und Baumstämme ging aber ebenso unter Zweigen und umgestürzten Bäumen hindurch. Nach 6,5 km erreichten wir unser Ziel Tugela Gorge, einen Flusslauf, der kleine Pools zum Baden bietet. Die Tugela Wasserfälle sind die Höchsten der Welt. Kurz erholt traten wir den Rückweg an, welcher sich unendlich in die Länge zog. Wir konnten kaum noch unsere schmerzenden Füße heben und die Knie hatten auf das ständige Auf und Ab auch so gar keine Lust mehr. Völlig platt aber glücklich erreichten wir unser Auto, um zurück auf die Cheese Farm zu fahren, wo wir eine weitere Käseplatte vertilgten. Dieses Mal sogar mit Steak, was richtig lecker und perfekt rosa gebraten war. Sogar Denny kostete ein Stück (laut seiner Aussage, das erste mal in seinem Leben).
Tag 13
Samstag, 05.10.2024
Man kennt das Spiel. Taschen packen, ins Auto laden und ab auf die Straße. Vor uns lagen ca. 4 Stunden Fahrt und 329 km. Ohne Pause absolvierten wir den Weg nach Swartberg auf die Springvale Farm. Begrüßt wurden wir von 2 Hunden, die gestreichelt werden wollten. Nach einem Kaffee und ein paar Keksen nutzen wir den restlichen Tag für unser Tagebuch. Den Abend ließen wir ruhig ausklingen.
Tag 14
Sonntag, 06.10.2024
Ein ruhiger Tag. Nichts geplant außer Arbeiten am Laptop. So saßen wir viel draußen, haben das Wetter genossen, Bilder bearbeitet, Texte geschrieben und ausgiebig mit dem kleinen Farmhund geschmust und gespielt. Auf unserem kurzen Spaziergang hat uns der Wauz natürlich auch begleitet und war der Meinung unter einem Zaun durchzukriechen und sieben Bullen aufzumischen. Er hatte keine Angst und wir haben einfach nur gehofft, dass der Zaun hält. Abends noch schnell Ordnung gemacht und alles zusammengepackt, damit es am nächsten Tag zeitig losgehen konnte.
Tag 15
Montag, 07.10.2024
Mit etwas Verspätung starteten wir 6.15 Uhr nach Port Elizabeth. Wir wussten, dass es ein Tag im Auto wird. Laut Google 9 Stunden Fahrtzeit. Wovon wir nicht wussten, waren die vielen Baustellen, die nur mit 40 km/h zu durchfahren waren. So wurden aus geplanten 9 Stunden fast 12 Stunden Autofahrt. Zwei kurze Stopps zum Essen und auf Toilettegehen gönnten wir uns. Angekommen in unserer Unterkunft für die Nacht bestellten wir uns per Uber Eats Pizza und Nudeln. Das musste einfach sein.
Tag 16
Dienstag, 08.10.2024
Das erste Highlight des Tages war der Besuch in einem riesigen Shoppingcenter (inklusive Security mit Sturmgewehr), um ein Ladekabel für unsere elektrischen Zahnbürsten zu kaufen. Heute konnten wir es etwas entspannter angehen lassen, da nur 3 Stunden Autofahrt auf der Garden Route auf der Uhr standen. Bei unserem ersten Zwischenstopp konnte sich Denny einen lange gehegten Wunsch erfüllen. Von einer Brücke springen. Klar, kann man machen. Muss man nicht. Es war auch nicht nur irgendeine Brücke. Es war mit 216m der höchstgelegene Bungee Jump der Welt. Die junge Dame, die nach Denny gesprungen ist, hat auf der Plattform noch einen Heiratsantrag von ihrem Freund bekommen. Nach diesem Highlight ging es weiter nach Knysna, wo wir die Küste bewunderten, das erste Bier in einem Shop kauften (sogenannte Liquor Shops) und unsere Unterkunft für diese Nacht bezogen.Tag 17
Mittwoch, 09.10.2024
Nach kurzer Fahrt hielten wir am Margaretes Viewpoint, einem Aussichtspunkt über Knysna. Weiter ging die Fahrt zur Map of Africa, einer Landschaft, die aussieht wie die Karte von Afrika. Starker Nebel trübte uns allerdings die Sicht. Wir fuhren weiter zum Dolphins Point, einer weiteren Aussichtsplattform auf die Küste. Auf der Suche nach einer Grotte schlugen wir erst den falschen Weg zu Fuß ein (da wir über eine Absperrung klettern mussten, konnten wir es uns vielleicht denken aber einen Versuch war es wert), um dann mit dem Auto doch noch an den richtigen Startpunkt zu fahren. Von dort ging es ein paar Minuten zu Fuß über eine alte Bahnschiene und durch einen Tunnel. Was dann kam, konnte man so nicht erwarten. Ein absoluter verrückter Ort, den vier Aussteiger bewohnten. Es war eine Grotte/Höhle, wo die Männer alles angesammelt haben, was sie in ihrem Leben gefunden haben. Dazu viele selbstgemachte Traumfänger aus Muscheln und Steinen. Absolut verrückt. Man muss es einfach gesehen haben. Zurück am Auto gab es ein belegtes Brötchen. Unser nächster Stopp war die Kirche NG Kerk in Swellendam. Interessant weil sie von innen so gar nicht einer typischen Kirche, wie wir sie kennen, ähnelt. Anschließend ging es nur noch nach Gansbaai in unsere Unterkunft für diese Nacht. Während wir auf den Vermieter warteten, liefen wir kurz die 2 Minuten an den Strand und wurden direkt mit zwei Walen belohnt. Wir sahen nicht nur die Schwanzflossen, wir hörten auch den lauten Knall beim Aufprall auf das Wasser.
Insgesamt haben wir bei unserer Fahrt (4.000 km bislang und wir haben nur einen einzigen Unfall gesehen und das trotz der teilweise schlechten Straßen) durch Südafrika festgestellt, dass man sich hier vorkommt als würde man mehrere Länder bereisen. Am Anfang kamen wir uns landschaftlich wie im Harz vor. Es war viel gerodet, viel aufgeforstet und auch so nicht sonderlich spannend. Dann wechselte die Landschaft und sie war karg, viel Steppe, weite Flächen und durch die Nationalparks viele wilde Tiere. Je weiter wir Richtung Meer kamen, desto grüner wurde die Landschaft und von Tieren, außer ein paar vereinzelten Affen und Perlhühnern, keine Spur mehr. Auch bei den Menschen haben wir einen großen Unterschied festgestellt. In den Großstädten scheinen sie sehr am Alkohol zu hängen und mieser Stimmung zu sein, was uns auch durch Einheimische bestätigt wurde. Wenn man durch kleinere Städte fährt, findet das Leben komplett auf der Straße statt. Mit dem Auto ein Hass. Jeder läuft wie er will, jeder fährt wann und wie er will. Ein absolutes Chaos und man wird mit fragenden Blicken und bösen Blicken angeschaut. Ab Port Elizabeth in Richtung Kapstadt (die Garden Route), wurden die Städte ordentlicher. Kein Müll überall, kein Leben auf der Straße. Die Menschen gehen Jobs nach (im Osten des Landes rennen die Menschen sogar auf den Autobahnen entlang und suchen im Müll und versuchen ihren Ramsch zu verkaufen), und sind freundlicher, vielleicht einfach zufriedener mit ihrem Leben. Aber zugegeben sehen wir hier auch sehr viele weiße Menschen. Vielleicht hängt es auch damit zusammen. Hier sind die Häuser alle eingezäunt und man sieht auch an Aussichtspunkten Security.
Tag 18
Donnerstag, 10.10.2024
Gegen 9 Uhr startete unser Tag mit einer kurzen Fahrt zum Shark Cage Diving Marine Dynamics Center. Nach einem kurzen Frühstück und einer Einführung in die Sicherheitsregeln beim Haikäfigtauchen dürften wir alle in Tauchanzüge und Neoprenschuhe schlüpfen. So ging es dann auf das Boot und raus auf die offene See. Der Wind war an diesem Tag ziemlich stark und so brausten wir durch große Wellen. Das hatte sogar noch einen gewissen Reiz. Als das Boot jedoch vor Anker ging, konnte ich nichts anderes mehr tun als starr auf den Horizont zu schauen. Da half selbst meine Reisetablette nicht mehr. Ich entschied daher gar nicht erst in den Käfig, der am Boot befestigt wurde, zu steigen, sondern einfach sitzen zu bleiben. Denny ging in Runde Zwei in den Käfig. Da er in einer Ecke stand, wurde er von den Wellen ordentlich umhergeworfen und musste sich fest an den Handlauf klammern. Als nach dem Tauchgang mehrere Männer mit Kotztüten versorgt werden mussten, wusste ich, dass es absolut richtig war auf dem Boot zu bleiben. Insgesamt waren 11 Haie da, darunter sogar seltene Arten, wie uns Couch Susi mitteilte. Die Haie wurden mittels Futter an den Käfig gelockt. Es war schon beeindruckend diese Tiere in ihrer natürlichen Umgebung anschauen zu dürfen. Zurück an Land ging es mir gleich besser. Zur Abschlussbesprechung wurden Brötchen und Suppe angeboten. Wir fuhren weiter zum African Penguin and Seabird Sanctuary in Gansbaai, wo wir uns mit Käsekuchen und einer heißen Schokolade bzw. einem Schoko-Milchshake belohnten. In unserer Unterkunft holten wir unsere Taschen ab und fuhren über die Whale Coast Route weiter nach Hermanus, wo wir die Wohnung einer Großmutter bezogen (so vermuteten wir aufgrund der Einrichtung und des Geruchs) und fuhren nochmal an das Meer, um nach Walen Ausschau zu halten. Denny hatte Erfolg und konnte einen Wal mit der Kamera festhalten. Noch schnell einkaufen und ab ins Bett.
Tag 19
Freitag, 11.10.2024
Nach dem Frühstück fuhren wir zum Gearings Point, einer Aussicht am Meer in Hermanus, wo man auch gut Wale beobachten kann. Eine Wal-Statue begegnete uns auch. Weiter ging es zum Stony Point Nature Reserve, wo wir ganz viele Pinguine sehen durften. Sie waren am Meer, im Meer, unter Büschen versteckt oder in ihren Unterkünften versteckt. Desweiteren sahen wir verschiedene Kormorane, die gerade dabei waren ihre Nester zu bauen. Man hätte Stunden damit verbringen können die Pinguine zu beobachten aber der Geruch zwang uns irgendwann aufzugeben und unseren Weg fortzusetzen. Nach mehreren Halten an Aussichtspunkten und am Strand erreichten wir unsere Unterkunft in Kapstadt.
Tag 20
Samstag, 12.10.2024
Ab nach Muizenberg an den West Beach zu den Beach Huts, kleine bunte Häuser am Strand. Weiter zum Shark Spotter, eine Hütte auf dem Berg mit Blick auf das Meer, um bereits von Weitem ankommende Haie zu erkennen und Badegäste warnen zu können. Auf dem Weg Richtung Boulders Beach kamen wir an einer Demonstration vorbei, die sogar polizeilich begleitet wurde. Der Boulders Beach bot uns nochmal zahlreiche Pinguine. Wir hielten den Besuch allerdings relativ kurz, da wir bereits am Vortag zahlreiche Pinguine sehen durften. Das Ziel des heutigen Tages, das Kap der Guten Hoffnung, war stark besucht aber wir bekamen trotzdem einen Parkplatz in erster Reihe. Mit dem Flying Dutchman, einer Standseilbahn, ging es hoch zum Alten Leuchtturm. Es handelt sich um die einzige kommerzielle Standseilbahn in Afrika. Nach einer kurzen Wanderung erreichten wir auch den New Cape Point Lighthouse (neuer Leuchtturm). Am Auto tranken und aßen wir kurz etwas, um auf dem Cape Peninsula Wooden Walkway weiter zum Kap der Guten Hoffnung zu wandern, vorbei am traumhaft schönen Diaz Beach. Uns begegneten zwei Strauße, wobei der eine direkt unseren Weg kreuzte. Als wir merkten, dass beim Kap der Guten Hoffnung ein Parkplatz ist, drehten wir um und kamen mit Sonnenbrand und riesigem Durst aber glücklich nach ca. 2,6 km wieder an unserem Auto an. Wir fuhren zu dem besagten Parkplatz und mussten auf Grund asiatischer Reisebusse warten bis wir ein Foto vor dem Kap der Guten Hoffnung Schild machen konnten. Glücklicherweise lernten wir dort Nils und Kathrin mit ihren drei Kindern Mathilda, Marlo und Marla kennen. Wir haben uns gleich gut verstanden und unsere Wege sollten uns noch häufiger in Kapstadt kreuzen. Nachhause ging es dann über den Chapmans Peak Drive, einer Straße entlang der Klippen mit wunderschönen Aussichten auf die Hout Bay Bucht.
Tag 21
Sonntag, 13.10.2024
Planlos ging der Tag los. Spontan entschieden wir uns auf den Tafelberg zu fahren. Wir waren definitiv nicht die Einzigen, die dieses Vorhaben hatten. Irgendwie fanden wir doch noch einen Parkplatz. An der Kasse musste ich lachen, denn ein Paar vor uns stand eine deutsche Familie, die wir gestern am Cap Point kennengelernt hatten. Zusammen ging es mit der Schwebebahn hoch auf den Tafelberg. Oben konnten wir die Aussicht genießen, ein Stück wandern, Dassies beobachten und für Julia gab es endlich ein Eis. Runter ging es wieder mit der Schwebebahn. Als wir unser Auto wiedergefunden hatten, fuhren wir weiter nach Kirstenbosch, einem Botanischen Garten mit Baumwipfelpfad. Man hätte tatsächlich nicht gedacht, wie riesig diese Anlage ist.
Tag 22
Montag, 14.10.2024
Extra zeitiger aufgestanden, wollten wir per Fähre zur Besichtigung auf die Robben Island. Aufgrund des starken Sturmes wurde die Tour allerdings spontan abgesagt. So fuhren wir in die Stadt, um unser Auto abzugeben. Fast 4.500 km haben wir zusammen bewältigt, wurden geblitzt und einen Kratzer hat es auch abbekommen. Von dort ließen wir uns von einem Uber (eine Art Taxi) abholen und zur Besichtigung des Castle of Good Hope fahren. Wieder einmal hätten wir nicht gedacht, wie groß die Anlage ist und wie viel es zu besichtigen gibt. Die Zeit verging wie im Flug. Mit einem weiteren Uber ging es in das Bootslegger Restaurant, wo es Burger und Pommes zum Mittagessen gab. Dort konnte man auch Robben beim Chillen beobachten. Nun schauten wir uns noch die Waterfront an, tranken unseren ersten Starbucks Kaffee und ließen uns per Uber wieder ins Hotel fahren. Hier wollte sich Denny noch umziehen bevor wir 18.30 Uhr eine Verabredung im Gold Restaurant zum 14-Gänge-Menü mit Entertainment hatten. Das Restauant war riesig und wir saßen an Tisch 904. Es ging mit einer gemeinsamen Trommelsession gut los. Im Anschluss kam eine Dame mit einer Schüssel und warmem Wasser zum Händewaschen durch. Während uns dann die Gänge gereicht wurden, fand auf der Bühne ein Programm aus Singen, Tanzen und Musikinstrumenten spielen statt. Wie viele andere Gäste bekam ich eine typisch afrikanische Gesichtsbemalung. Es gab unter anderem Springbock-Gulasch, Hummus, Salat und Steak, Reis, Quinoa mit Cranberries, Fisch in Kokossoße und zum Abschluss Eis mit einem Keks in Südafrika-Form. Einige Sachen waren sehr leckere, andere würden wir so nicht nochmal essen. Leider wurden wir desöfteren von unserer Kellnerin vergessen. Pappsatt ging es gegen 22 Uhr zurück ins Hotel und ins Bett.
Tag 23
Dienstag, 15.10.2024
Ein neuer Versuch. Robben Island. Perfektes Wetter bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Der Wind hatte sich auch verzogen. Am Eingang bekamen wir einen Schreck weil wir uns ausweisen sollten aber keine Papiere dabei hatten. Zum Glück hatte Denny ein Bild meines Personalausweises auf seinem Handy und seine Corona-App, damit er sich ausweisen konnte. Ja, da hatte diese App doch tatsächlich mal noch einen Nutzen. Mit der Fähre ging es 30 Minuten zur Insel, wo wir in 3 Busse gestopft und über diese gefahren wurden. Man kam sich vor wie eine Sardine in der Dose. Am Gefängnis angekommen, durften wir aussteigen und wurden mit drei Guides in drei Gruppen durch die Anlage gejagt. Nelson Mandela saß hier 18 von 27 Jahren seiner Haftstrafe ab. Die Mehrheit der Gefangenen wurde hier aus politischen Gründen festgehalten. Es dauerte nicht lange und Denny und ich hatten den Anschluss verloren. Es gab einige Texte zu lesen und Fotos zu machen. Da wir unsere Gruppe nicht fanden, besichtigten wir eben zu Zweit das Gefängnis weiter. Wir kamen an zwei uns fremden Gruppen vorbei, die uns machen ließen. Gegen Ende der begrenzten Zeit fanden wir zwar unsere Gruppe wieder, aber setzten die Besichtigung lieber alleine fort. Als Vorletzte bestiegen wir die Fähre und waren enttäuscht von diesem Ausflug weil man definitiv nicht genug Zeit hatte sich alles anzuschauen. Wie beim Gold Restaurant ging es hier um Masse statt Klasse. Wirklich schade. Wir ließen uns per Uber in unser Hotel fahren und verbrachten den restlichen Tag auf der Dachterrasse während im Zimmer eine Waschmaschine lief.
Tag 24
Mittwoch, 16.10.2024
Unseren letzten Tag in Südafrika verbrachten wir ganz in Ruhe am Clifton 3rd Beach. Mit Schirm und auf zwei Liegen ließ es sich aushalten. Trotz eisiger Wassertemperaturen schwammen wir zweimal recht lange im Atlantik. An diesen Strandabschnitten ist die Security teilweise bewaffnet (weil hier alle so nett sind). Am späten Nachmittag wollten wir aufbrechen, um in der Unterkunft die Koffer zu packen. Praktischerweise ging genau in diesem Moment Dennys Handy aus. Akku leer. Prima. So konnten wir uns schlecht ein Uber buchen. Denny fragte einen Security, ob er eventuell sein Handy laden darf. Natürlich. Kein Problem. Nur ohne Pin nützte uns der Strom recht wenig. Auf gut Glück ging Denny an den Strand Nummer 2, in der Hoffnung dort auf Nils und Familie zu treffen. Wir hatten Glück. Sie waren da und bestellten für uns ein Uber. An dieser Stelle nochmals unser großer Dank an Nils, Kathrin, Mathilda, Marlo und Marla – unsere Retter in der Not!! In der Unterkunft hieß es etwas Essen und Koffer packen.
Tag 25
Donnerstag, 17.10.2024
Gegen 9 Uhr ging es per Uber zum Flughafen in Kapstadt. Ohne großartige Kontrolle waren wir eingecheckt und unsere Koffer aufgegeben. Wir verbrachten einige Zeit in der Lounge und genossen Essen und Getränke bevor es 13 Uhr mit dem Flieger nach Doha ging. Dort angekommen, gegen 23.30 Uhr (eine Stunde Zeitverschiebung) suchten wir wieder eine Lounge auf. Leider war diese arg überfüllt, laut und unbequem. Dennoch fanden wir ein Plätzchen bevor wir nach 4 Stunden Aufenthalt weiterziehen mussten.